23.10.07, 16:51
Nachfolgend eine wahre Begebenheit - mein Beschwerdebrief an ein Autohaus in Österreich:
Ich darf Ihnen recht herzlich zu Ihren Mitarbeitern gratulieren, einfach sensationell wie organisiert und motiviert die Personen agieren.
Der konkrete Anlass: Betreten des Verkaufsraumes der Firma ************* am 14.10.2004 um 7:02 mit der Erwartung, die nach einem Monat von XXX doch noch gelieferten CD's in Empfang nehmen zu dürfen.
Frohen Mutes ab in Richtung des Ersatzteilverkaufs unter Begegnung eines Ihrer Mitarbeiter, der allerdings noch im Tiefschlaf schien - daher war auch ein 'Guten Morgen' dem Kunden gegenüber nicht zu erwarten.
Bitte, diese Überheblichkeit bin ich ja bereits von anderen XXX Niederlassungen gewöhnt - Schwamm drüber.
Am Ersatzteilverkaufspult angekommen war ich mir dann allerdings nicht mehr sicher ob die telefonische Auskunft vom Vortag - "Ja, wir sind ab 7:00 in der Früh da." so auch stimmt. Der PC Monitor schlummerte ebenso wie der vorhin angesprochene Mitarbeiter - natürlich auch auch der PC selbst.
Ein Hoffnungsschimmer machte sich allerdings breit, als ich durch die Türe im Raum hinter dem Verkaufspult Bewegungen eines Menschen wahrnahm. In freudiger Erwartung der CD's zückte ich schon einmal meine Kreditkarte.
Doch weit gefehlt!
Die Anzahl der Personen in diesem Raum erhöhte sich - daraus werden Sie sicher richtig schließen, daß wenn es mehr werden, keiner den Raum verläßt. Genauso war es auch. Um 7:10 getraute ich mich dann bei der Dame, die am Empfang sitzt nachzufragen, ob der Ersatzteilverkauf denn schon offen hätte. Die Antwort war entsprechend der Auskunft vom Vortag am Telefon - es ist seit 7:00 offen. Das dürften die Ersatzteiverkäufer allerdings noch nicht wissen. Auch die Hoffnung, daß die Dame vom Empfang hier ein wenig helfend eingreift, erwies sich als falsch.
Also wieder zurück zum schon angesprochenen Verkaufspult und warten auf die Gunst des Verkäufers. Die Anzahl der Personen in diesem ominösen Raum wurde nicht mehr, allerdings auch nicht weniger - sie schließen sicher wiederum richtig: Ich stand noch immer ohne Ansprechperson vor einem einseitig verwaisten Verkaufspult.
Weiter 5 Minuten später bat ich die Dame am Empfang, doch bitte einen der Ersatzteiverkäufer auszurufen, schließlich wollte ich die CD's (wenn die Lieferzeit nicht so lange gewesen wäre würden sie sicher länger bei Ihnen liegen). Die Dame verschwand im Raum hinter dem Ersatzteilverkaufspult und teilte den ja bereits agierenden Personen mit, daß sich draußen bereits ein Kunde (also ich) befinden würde.
Tatsächlich kam Leben in die Bude und der Verkäufer an den Tresen.
Ich bekam nach kurzer Suche die gewünschten Teile mit der Frage, ob ich gleich bezahlen wolle. Nicht böses denkend sagte ich ja (Lieferschein wäre dann doch etwas vermessen gewesen). Mit dem Verweis in Richtung der Kassa verabschiedete sich der Verkäufer und für mich war die Welt eigentlich wieder in Ordnung, aaaaber es kam anders:
Nachdem die von mir als Kassa identifizierte Koje unbesetzt war mußte ich nach einer Alternative suchen.
Sie werden sicher erraten, wo ich diese Alternative fand - RICHTIG, die nette Dame an der Auskunft! Ein verzeifelter Blick der Dame mit der Aussage: "Sie wollen sicher zahlen." - Ich ahnte Schlimmes - und es trat ein: "Die Dame an der Kassa ist noch nicht da, sie müsste aber jeden Moment kommen."
Beruhigend, immerhin hatte ich ja bereits einen Teilerfolg errungen - ich hatte die CD's schon in der Hand.
Nach einigen Minuten betrat eine weitere Dame die heiligen Räume der Firma XXX mit einer von Gott gegebenen Ruhe daß man nicht im Entferntesten darauf kommen könnte daß es sich hier um die Kassendame handeln könnte, die sich um entspannte 25 Minuten verspätet hatte.
Naja, im Vergleich zu habsburgischen Zeitbegriffen sind 25 Minuten ja wirklich nichts.
Als Dritter an der Reihe zeigte ich meine Kreditkarte, allerdings nur, um das Mißfallen der Kassierin in Form der Aussage "Wir nehmen keine Kreditkarten, nur Bankomat oder Bargeld." zu ernten.
Daß Sie keine Steine oder Muscheln nehmen war mir auch klar, die Bezahlungsmöglichkeit per Bankomat schien auch naheliegend da das Bankomatterminal ja links der Kasse gen Himmel ragt (naja, es hätte vielleicht dem technischen Equipment am Verkaufspult solidarisch zeigen können), aber man will ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen).
Es ist eine bodenlose Frechheit, wie Ihre Herrschaften (sicherlich nicht alle, aber alle, mit denen ich zu tun hatte) mit den Leuten, die sie zahlen – also den Kunden, umgehen.
Genau diese Zeilen bekam besagtes Autohaus und die Österreichvertretung per Mail.
Zitat des Chefs des Autohauses: Wenn es nicht so traurig wäre hätte ich gelacht - aber es war einer der 'interessantesten' Beschwerdebriefe die er bekommen hätte. Das Geld für die CD's bekam ich im Nachhinein gutgeschrieben, die Einladung zu den Produktvorstellungen der neuesten Modelle dieser Marke habe ich allerdings nie angenommen.
Ich darf Ihnen recht herzlich zu Ihren Mitarbeitern gratulieren, einfach sensationell wie organisiert und motiviert die Personen agieren.
Der konkrete Anlass: Betreten des Verkaufsraumes der Firma ************* am 14.10.2004 um 7:02 mit der Erwartung, die nach einem Monat von XXX doch noch gelieferten CD's in Empfang nehmen zu dürfen.
Frohen Mutes ab in Richtung des Ersatzteilverkaufs unter Begegnung eines Ihrer Mitarbeiter, der allerdings noch im Tiefschlaf schien - daher war auch ein 'Guten Morgen' dem Kunden gegenüber nicht zu erwarten.
Bitte, diese Überheblichkeit bin ich ja bereits von anderen XXX Niederlassungen gewöhnt - Schwamm drüber.
Am Ersatzteilverkaufspult angekommen war ich mir dann allerdings nicht mehr sicher ob die telefonische Auskunft vom Vortag - "Ja, wir sind ab 7:00 in der Früh da." so auch stimmt. Der PC Monitor schlummerte ebenso wie der vorhin angesprochene Mitarbeiter - natürlich auch auch der PC selbst.
Ein Hoffnungsschimmer machte sich allerdings breit, als ich durch die Türe im Raum hinter dem Verkaufspult Bewegungen eines Menschen wahrnahm. In freudiger Erwartung der CD's zückte ich schon einmal meine Kreditkarte.
Doch weit gefehlt!
Die Anzahl der Personen in diesem Raum erhöhte sich - daraus werden Sie sicher richtig schließen, daß wenn es mehr werden, keiner den Raum verläßt. Genauso war es auch. Um 7:10 getraute ich mich dann bei der Dame, die am Empfang sitzt nachzufragen, ob der Ersatzteilverkauf denn schon offen hätte. Die Antwort war entsprechend der Auskunft vom Vortag am Telefon - es ist seit 7:00 offen. Das dürften die Ersatzteiverkäufer allerdings noch nicht wissen. Auch die Hoffnung, daß die Dame vom Empfang hier ein wenig helfend eingreift, erwies sich als falsch.
Also wieder zurück zum schon angesprochenen Verkaufspult und warten auf die Gunst des Verkäufers. Die Anzahl der Personen in diesem ominösen Raum wurde nicht mehr, allerdings auch nicht weniger - sie schließen sicher wiederum richtig: Ich stand noch immer ohne Ansprechperson vor einem einseitig verwaisten Verkaufspult.
Weiter 5 Minuten später bat ich die Dame am Empfang, doch bitte einen der Ersatzteiverkäufer auszurufen, schließlich wollte ich die CD's (wenn die Lieferzeit nicht so lange gewesen wäre würden sie sicher länger bei Ihnen liegen). Die Dame verschwand im Raum hinter dem Ersatzteilverkaufspult und teilte den ja bereits agierenden Personen mit, daß sich draußen bereits ein Kunde (also ich) befinden würde.
Tatsächlich kam Leben in die Bude und der Verkäufer an den Tresen.
Ich bekam nach kurzer Suche die gewünschten Teile mit der Frage, ob ich gleich bezahlen wolle. Nicht böses denkend sagte ich ja (Lieferschein wäre dann doch etwas vermessen gewesen). Mit dem Verweis in Richtung der Kassa verabschiedete sich der Verkäufer und für mich war die Welt eigentlich wieder in Ordnung, aaaaber es kam anders:
Nachdem die von mir als Kassa identifizierte Koje unbesetzt war mußte ich nach einer Alternative suchen.
Sie werden sicher erraten, wo ich diese Alternative fand - RICHTIG, die nette Dame an der Auskunft! Ein verzeifelter Blick der Dame mit der Aussage: "Sie wollen sicher zahlen." - Ich ahnte Schlimmes - und es trat ein: "Die Dame an der Kassa ist noch nicht da, sie müsste aber jeden Moment kommen."
Beruhigend, immerhin hatte ich ja bereits einen Teilerfolg errungen - ich hatte die CD's schon in der Hand.
Nach einigen Minuten betrat eine weitere Dame die heiligen Räume der Firma XXX mit einer von Gott gegebenen Ruhe daß man nicht im Entferntesten darauf kommen könnte daß es sich hier um die Kassendame handeln könnte, die sich um entspannte 25 Minuten verspätet hatte.
Naja, im Vergleich zu habsburgischen Zeitbegriffen sind 25 Minuten ja wirklich nichts.
Als Dritter an der Reihe zeigte ich meine Kreditkarte, allerdings nur, um das Mißfallen der Kassierin in Form der Aussage "Wir nehmen keine Kreditkarten, nur Bankomat oder Bargeld." zu ernten.
Daß Sie keine Steine oder Muscheln nehmen war mir auch klar, die Bezahlungsmöglichkeit per Bankomat schien auch naheliegend da das Bankomatterminal ja links der Kasse gen Himmel ragt (naja, es hätte vielleicht dem technischen Equipment am Verkaufspult solidarisch zeigen können), aber man will ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen).
Es ist eine bodenlose Frechheit, wie Ihre Herrschaften (sicherlich nicht alle, aber alle, mit denen ich zu tun hatte) mit den Leuten, die sie zahlen – also den Kunden, umgehen.
Genau diese Zeilen bekam besagtes Autohaus und die Österreichvertretung per Mail.
Zitat des Chefs des Autohauses: Wenn es nicht so traurig wäre hätte ich gelacht - aber es war einer der 'interessantesten' Beschwerdebriefe die er bekommen hätte. Das Geld für die CD's bekam ich im Nachhinein gutgeschrieben, die Einladung zu den Produktvorstellungen der neuesten Modelle dieser Marke habe ich allerdings nie angenommen.

