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18.12.10, 15:21
Hallo,
neugieriges Volk, selbst schuld.
10 Wochen Dänemark, das hinterlässt Spuren. In der Seele, im Portemonnaie, in der Unterwäsche und, ja, im Auto.
Der Firmenford, liebevoll Focus genannt. Sowas kann auch nur der Entwickler gut finden, und auch der muss schon mit flottem Schuh dem Rentenalter entgegen hetzen. Wie sonst kommt man auf die Schnappsidee, das Armaturenbrett mit einer gummierten Auflage zu versehen, die Armauflage aber nicht? Das sind Schmerzen, unglaublich. Dafür müsste eigentlich mein Chef herhalten, schliesslich hat der es versäumt, die Plastikkiste mit einem Tempomat ausrüsten zu lassen. Ein Reisewagen ohne Tempomat, na Bravo, danke. Mal sehen, was da in etwa 6 Wochen alles im Briefkasten eintrudelt, freue mich schon. Als Ausgleich schwellen langsam die Nasenschleimhäute wieder ab, der Gestank nach "Neuwagen" lässt jetzt nach im "Allergiegetesteten Innenraum". Schon merkwürdig, dass nirgends das Ergebniss dieses Tests auftaucht (muss eine schöne Bescherung geworden sein).
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, an der Einmündung zur Vorfahrtstrasse. Es ist dunkel, wir (der Dreckskarren und ich) kennen die Strecke mittlerweile auswendig, und so halte ich schön vorschriftsmässig vor dem parallel verlaufenden Radweg. Rechts schauen, links schauen, Radfahrer vorbei lassen, auf Autos warten...
RUMMMMS
Hä? Wieso stehe ich denn jetzt AUF dem Radweg? Oh nein, ein Auffahrunfall, hier, in Dänemark, tut das denn wirklich not? Was muss man denn jetzt machen? Polizei holen? Wie denn? Ist denn 110 wirklich überall gleich, und ist das auch die richtige Nummer? So ein Mist, ich will doch nur ins Hotel und was futtern, naja. Kurzer Check: Alles ist noch dran, alles funktioniert noch, Kopf, Hände, Finger, schon mal gut. Dann wollen wir doch mal sehen, wie es dem Tiefflieger hinter mir geht, der mit gefühlten 30 km/h ins Heck eingeschlagen ist. Oh wie umständlich, muss sicher die Polizei holen, weil Firmenwagen, da stellen sich alle so kleinlich an. Ich schaue also in den Aussenspiegel, öffne die Tür, steige aus, drehe mich um...
:o
:hmm:
:hihi:
Da ist ja schon die Polizei, Respekt, schnell sind sie ja, die Dänen. Manchmal sogar etwas zu schnell. Und ab da war der Abend wieder gerettet. Ein sichtlich peinlich berührter Polizist entstieg dem Unglücksauto und bat mich, doch die Strasse zu räumen und an die Seite zu fahren. Dann zückte er sein Handy und begann zu telefonieren. Meinen fragenden Blick beantwortete er mit
"Ich habe gerade die Polizei angerufen".
:frage:
Bitte korrigieren sie mich, aber ist die Polizei nicht schon hier?
"Ähm, ja, schon, aber ich kann ja nicht meinen eigenen Schaden aufnehmen"
3 Minuten später kamen dann die Kollegen. Allen Unkenrufen zum Trotz, es gibt sie: Polizisten, die von einem Ohr zum anderen grinsen können.
"Haben sie was getrunken"?
Ich? Nö, komme gerade von der Arbeit. Und selbst? :kicher:
Gut, der Tollpatsch stand schon etwas abseits, aber der Rest und ich haben uns blendend unterhalten. Man entschuldigte sich noch mehrfach und war froh, dass ich nicht dem Herzinfarkt nahe den Verlust am Fahrzeug beklagte. Letztendlich schüttelte ich allen verdutzten Ordnungshütern die Hand (kommt sicher auch nicht so oft vor) und fuhr Heim. Von wegen, Dänemark ist langweilig. Ich nehme alles zurück und freue mich schon auf den Januar, dann geht es noch ein paar Wochen weiter.
Gruß
Andreas
neugieriges Volk, selbst schuld.
10 Wochen Dänemark, das hinterlässt Spuren. In der Seele, im Portemonnaie, in der Unterwäsche und, ja, im Auto.
Der Firmenford, liebevoll Focus genannt. Sowas kann auch nur der Entwickler gut finden, und auch der muss schon mit flottem Schuh dem Rentenalter entgegen hetzen. Wie sonst kommt man auf die Schnappsidee, das Armaturenbrett mit einer gummierten Auflage zu versehen, die Armauflage aber nicht? Das sind Schmerzen, unglaublich. Dafür müsste eigentlich mein Chef herhalten, schliesslich hat der es versäumt, die Plastikkiste mit einem Tempomat ausrüsten zu lassen. Ein Reisewagen ohne Tempomat, na Bravo, danke. Mal sehen, was da in etwa 6 Wochen alles im Briefkasten eintrudelt, freue mich schon. Als Ausgleich schwellen langsam die Nasenschleimhäute wieder ab, der Gestank nach "Neuwagen" lässt jetzt nach im "Allergiegetesteten Innenraum". Schon merkwürdig, dass nirgends das Ergebniss dieses Tests auftaucht (muss eine schöne Bescherung geworden sein).
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, an der Einmündung zur Vorfahrtstrasse. Es ist dunkel, wir (der Dreckskarren und ich) kennen die Strecke mittlerweile auswendig, und so halte ich schön vorschriftsmässig vor dem parallel verlaufenden Radweg. Rechts schauen, links schauen, Radfahrer vorbei lassen, auf Autos warten...
RUMMMMS
Hä? Wieso stehe ich denn jetzt AUF dem Radweg? Oh nein, ein Auffahrunfall, hier, in Dänemark, tut das denn wirklich not? Was muss man denn jetzt machen? Polizei holen? Wie denn? Ist denn 110 wirklich überall gleich, und ist das auch die richtige Nummer? So ein Mist, ich will doch nur ins Hotel und was futtern, naja. Kurzer Check: Alles ist noch dran, alles funktioniert noch, Kopf, Hände, Finger, schon mal gut. Dann wollen wir doch mal sehen, wie es dem Tiefflieger hinter mir geht, der mit gefühlten 30 km/h ins Heck eingeschlagen ist. Oh wie umständlich, muss sicher die Polizei holen, weil Firmenwagen, da stellen sich alle so kleinlich an. Ich schaue also in den Aussenspiegel, öffne die Tür, steige aus, drehe mich um...
:o
:hmm:
:hihi:
Da ist ja schon die Polizei, Respekt, schnell sind sie ja, die Dänen. Manchmal sogar etwas zu schnell. Und ab da war der Abend wieder gerettet. Ein sichtlich peinlich berührter Polizist entstieg dem Unglücksauto und bat mich, doch die Strasse zu räumen und an die Seite zu fahren. Dann zückte er sein Handy und begann zu telefonieren. Meinen fragenden Blick beantwortete er mit
"Ich habe gerade die Polizei angerufen".
:frage:
Bitte korrigieren sie mich, aber ist die Polizei nicht schon hier?
"Ähm, ja, schon, aber ich kann ja nicht meinen eigenen Schaden aufnehmen"
3 Minuten später kamen dann die Kollegen. Allen Unkenrufen zum Trotz, es gibt sie: Polizisten, die von einem Ohr zum anderen grinsen können.
"Haben sie was getrunken"?
Ich? Nö, komme gerade von der Arbeit. Und selbst? :kicher:
Gut, der Tollpatsch stand schon etwas abseits, aber der Rest und ich haben uns blendend unterhalten. Man entschuldigte sich noch mehrfach und war froh, dass ich nicht dem Herzinfarkt nahe den Verlust am Fahrzeug beklagte. Letztendlich schüttelte ich allen verdutzten Ordnungshütern die Hand (kommt sicher auch nicht so oft vor) und fuhr Heim. Von wegen, Dänemark ist langweilig. Ich nehme alles zurück und freue mich schon auf den Januar, dann geht es noch ein paar Wochen weiter.
Gruß
Andreas
